Endlich dazugehören- die Sehnsucht der Kindheitsbelasteten

Menschen aus belasteten Familien fühlen sich oftmals nicht zughörig. Zugehörigkeit zu finden wird dann, mehr als verständlich, eine bestimmende Lebensaufgabe. Oftmals hat dieses Mangelgefühl Wurzeln in Kindheitstagen.Besonders tragisch gestaltet er sich für all diejenigen, die sich in ihrer Familie um das Aussprechen der Wahrheit bemühen.

Da sich das tabuisierende System bedroht fühlt, geraten diejenigen Familienmitglieder, die um Wahrhaftigkeit ringen, an den Rand des Systems: sie gelten als Sündenböcke, als Verräter, paradoxer Weise sogar als „nicht richtig“, „nicht glaubwürdig“. Familien, die im Tabu gefangen sind, entwickeln eine eigene Dynamik. Die familiäre Wahrnehmung wird so ausgerichtet, dass das Tabu und die Täuschung in jedem Fall  aufrecht erhalten werden. Daran arbeiten alle Familienmitglieder, oft unausgesprochen erzwungen mit.  Wenn dieser Prozess über wichtige Jahre in der Kindheit anhält, wird die familiäre Fremdzuschreibung den betroffenen Familienmitgliedern zur eigenen Sicht, sozusagen über INternalisierung zur zweiten Haut. Mit dieser Selbstzuschreibung des sich nicht zugehjörigFühlens gehen sie künftig in andere Systeme, in Gruppen, in Klassengemeinschaften, in eigene Familienbeziehungen usw.: ein zu schwerer kindlicher Rucksack, der kaum alleine zu tragen ist! Denn immer wieder begegnet ihnen, das sich fremd und am Rand fühlen.

An diesem Punkt brauchen derart belastete Menschen Mut, und andere Menschen: Menschen, die wohlwollend mit ihnen auf ihre Wahrnehmung schauen, die stärkend in ihrem Rücken sind, die aufmerksam zu-und  hinhören. Manchmal ist es dann auch an der Zeit, therapeutische Hilfe zu suchen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit mit lieben Menschen an Ihrer Seite und  schönen Dennoch-Momenten,

Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser

Meine schwierige Mutter.Das Buch für erwachsene Töchter und Söhne

Auch als Kind einer schwierigen Mutter ist es möglich, im Erwachsenenalter ein gutes Leben zu führen und den Ballast des Elternhauses abzuwerfen. Die Autorinnen zeigen konkrete Wege dorthin mit kreativen Übungen, Selbsttest und Möglichkeiten der Selbstreflexion. Mehr Info Klett-Cotta-Verlag

„Ein intelligenter, differenzierter und elaborierter Ratgeber…der den Leser durch Vielschichtigkeit und Fülle fordert.“

Jens Flassbeck auf socialnet

Erschienen im Klett-Cotta Verlag, 2.Auflage 2019, 175 Seiten, 17€

Ich freue mich, dass dieses Buch in Zusammenarbeit mit meiner Tochter Maren Geiser-Heinrichs entstehen konnte

Sich öffnen und die heimische Burg verlassen

 Manche Familien sind in einem unausgesprochenen Pakt des Schweigens gefangen: sie reden zwar miteinander über Alltägliches, über Dinge, die zu organisieren sind, Belangloses, aber nicht über das, was sie eigentlich bewegt. Kinder erspüren in diesen Familien von Klein auf, dass das, was sie fühlen und wirklich bewegt, das, was man als den Schatten der Familie bezeichnen könnte, besser nicht ausgesprochen wird. So leben die im Tabu gefangenen zwar miteinander, aber einsam hinter unsichtbaren Burgmauern. Aussprechen bedeutete hier das Risiko, die familiäre Zugehörigkeit zu verlieren.  Nicht Aussprechen wird leider nur auch dann noch zum Muster, wenn diese Kinder ihre Herkunfts- Familien längst verlassen haben und eigene Beziehungen eingehen. Hesses Betrachtung ist in diesem Zusammenhang wertvoll…probieren Sie es aus!

Einen guten Start in den Frühling

Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser