Belastungs-Fasten? So mobilisieren Sie Ihre Widerstandskräfte!

Aschermittwoch…für viele ein Start in eine vom Verzicht geprägte Zeit. Dieser Verzicht ist meist geprägt vom Wunsch nach mehr Innerlichkeit, oftmals religiös motiviert, und auch als Weg zu einem bewussteren und gesünderen Leben. Vielleicht mögen Sie diese Zeit in diesem Jahr nutzen, um Belastendes zu reduzieren und Ihre Widerstandskräfte zu stärken. Immer noch ist es für viele Menschen eher selbstverständlich, sich gegen Erkrankungen, etwa gegen Grippe, stark zu machen – die psychischen Kräfte und ihre Stärkung werden dabei leider sträflich vernachlässigt. Wenn Sie in einer belasteten Familie aufgewachsen sind, ist es wichtig, Ihre Belastungsgrenze immer wieder einmal in den Blick zu nehmen, denn:

Risikoformel für Angehörige

Je länger die Belastung andauert…
je früher sie einsetzt…
je weniger Unterstützung sie erfahren…

                      …umso höher ist das Risiko für Sie als Angehörige, selbst zu erkranken.

Der Belastung widerstehen und gesund bleiben? Das geht… Forschungen zufolge gibt es hilfreiche Resilienzen (Widerstandskräfte). Demnach können Sie etwas zu Ihrer Gesunderhaltung beitragen, indem Sie

  • Ihren Humor behalten und leben
  • die Hoffnung auf Besserung Ihrer Situation nicht verlieren
  • Unterstützung außerhalb Ihrer belasteten Familie suchen
  • Einsicht in die Erkrankung gewinnen, suchen Sie einerseits nach guten Informationen, versuchen Sie aber auch einmal, sich in den Erkrankten einzufühlen, um so  über ihn und sein Erleben zu erfahren
  • die Belastung als Herausforderung/„Challenge“ begreifen – bleiben Sie aktiv statt passiv: schauen Sie sich genau an, was Sie wirklich ändern können ( hier lohnt es sich, weitere Energie zu investieren) und was Sie als Gegeben hinnehme müssen
  • Ihrer Kreativität Raum und Zeit geben (Dafür habe ich keine Zeit, sagen Sie? Diese kreative Seite braucht nicht unbedingt viele Wochenstunden, manchmal reichen wenige Minuten Malen zu Musik, Singen, was aus dem Herzen kommt etc.)

Vielleicht wählen Sie einen schützenden Aspekt aus, um den Sie sich als Start in Ihre Belastungs-Fastenzeit kümmern mögen. Starten Sie in eine Zeit, in der Sie zugleich Belastendes, so gut als möglich, reduzieren…

Wer sich von der wissenschaftlichen Seite einen Überblick zum Weitergaberisiko informieren möchte, dem seien auch die ausführlichen Präsentationen (als Downloads dort erhältlich) auf den Seiten von Suchtforscher Professor Dr. Klein empfohlen.

Zunehmend werden Projekte eingerichtet, in denen belasteten Kindern frühzeitig Hilfe angeboten wird. Interessant sind hier auch Patenschaftsmodelle, in denen sich nicht zuletzt betroffene Erwachsene enagagieren, zum Beispiel für Kinder psychisch erkankter Eltern

Eine gute Woche wünscht

Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser