ABI-„Projekt-Ich“- 2017?…auf dem Weg zu Ihrer persönlichen Belastungs-Bewältigungs-Reife
„Ich sollte anders sein, ruhiger, ausgeglichener!… aber gegen meine Gefühle komme ich nicht an!“… „Ich habe so viel zu tun, aus diesem Hamsterrad kann ich nicht einfach aussteigen, selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht!“...„Wenn ich zur Ruhe komme, fühle ich mich eh nur schlecht!“ Wenn diese Aussagen so oder in abgewandelter Form aus Ihrem Munde stammen könnten, ist es vielleicht an der Zeit für eine neue Herausforderung in Ihrer persönlichen Entwicklung: Ihr persönliches ABI- Projekt- Ich- 2017...
Schulprüfungen und Examina begleiten, mehr oder weniger geliebt, unser Leben. Prüfungen in der Persönlichkeitsentwicklung scheinen daneben aus dem Blick zu geraten (aus einschlägigen Märchen kennen wir oft drei Prüfungen, die Protagonisten zu bestehen haben). Auch in meinen Studien rund um Kindheitsbelastungen zeigen sich besondere Herausforderungen für Betroffene. Jeder erlebt anders, so auch jede Belastung. Prüfungen und Herausforderungen im Leben werden auf individuelle Weise bewältigt. Herausforderungen zeigen jeweils andere Gesichter. Das Leiden kann sich hinter Masken verbergen, von denen die Betroffenen selbst nicht einmal wissen, dass sie sie tragen. Manche mussten ihre Maske früh anlegen, um die schweren Herausforderungen in ihren Familien zu überstehen, dass sie um ihre Maskierung gar nicht mehr wissen ( etwa immerzu fröhlich grinsen, obwohl sie die Situation eigentlich grauslich erleben). Drei große Herausforderungen kristallisierten sich heraus. Die Anfangsbuchstaben dieser Herausforderungen ergeben zusammen das Wort ABI (ein Anklang an das Abitur im Sinne einer persönlichen Reifeprüfung erscheint durchaus passend):
A nnehmen
B eobachten
I ntegrieren
1.Herausforderung: Annehmen…statt sinnlosem „dagegen Kämpfen“ und Qual an der Aussage „Ich sollte ganz anders sein!“ („positiver, sportlicher, ruhiger, unempfindlicher“) würdigen, was ist… Annehmen, wie Sie sind: genauso aufgeregt, so empfindsam, so ängstlich, so verspannt etc.. klingt beinahe banal einfach, ist aber eine hohe Herausforderung für Kindheitsbelastete. Im Annehmen liegt die Annahme und Würdigung der eigenen Lebensgeschichte, der Identität, genauso wie sie heute ist: denn genau „die“ oder „der“ sind Sie aufgrund Ihres individuell Erlebten geworden ( und damit meine ich keine Schönfärberei oder Verklärung)- erst das Annehmen dessen, was ist, schafft inneren Frieden und kann neue Energien freisetzen.
2. Herausforderung: Beobachten...achtsam wahrnehmen, was sich im eigenen Leib „tut“. Über diese Hinwendung aus der Distanz, über das Aktivieren des inneren Beobachters, kann hilflose Identifikation aufgehoben werden: Ich habe Gefühle, Stimmungen, Körperregungen, innere Stimmen ( etwa die kritische Stimme) aber ich „bin“ diese nicht… und fühle mich ihnen somit auch nicht länger hilflos ausgeliefert.
3. Herausforderung: Integrieren…große Wunden gehen, wie uns Traumaforschungen zeigen, mit Abspaltungen einher (Reddemann, Levine, Huber, Ruppert). Es gilt diese inneren Anteile zurückzuerobern, indem wir sie nicht übergehen, sondern ihnen zuhören, und uns hin-und zuwenden. Erst so wird vollständiges „Sein“ möglich, ein Sein, in dem wir gern in uns sind, angenehm „wohnen“. Erst wenn Integration möglich wird, sind Betroffene nicht weiter vor sich selbst auf der Flucht ( etwa ständig verloren und absorbiert in Tagesplänen- und listen). Sie müssen nicht länger kompensieren, mit fragwürdigen Belohungen (manchmal auch Süchten).Integrieren beinhaltet Zuwendung zum Team Körper, Seele und Geist, auch als Leib bezeichnet (mehr lesen).
Es ist nie zu spät, sich auf den Weg zum persönlichen „ABI“ zu machen…vielleicht starten Sie in dieser Woche: sich 5 Minuten atmend sein lassen, ohne zu bewerten, ohne zu kommentieren: ein erster, und wirklich gar nicht leichter Schritt, für Menschen mit Kindheitsbelastungen sogar eine große „Prüfung“. Tun müssen Sie es, indem Sie anfangen…jetzt…
Machen Sie mit beim Projekt-Ich-Abi 2017? Dann starten Sie, indem Sie jetzt notieren, wo Sie in den jeweiligen Herausforderungen gerade persönlich stehen – so können Sie am Ende des Jahres darauf zurückgreifen, vergleichen und Ihre Fortschritte würdigen.
Lust auf Kreative Selbsterfahrung?
Welche waren Ihre drei großen Prüfungen?…und wie haben Sie diese bewältigt… Vielleicht mögen Sie ein Märchen schreiben, in dem Sie HauptdarstellerIn sind…
Es war einmal…
Viel Freude beim Schreiben
Mehr Kreative Anregungen hier
Alles Gute auf Ihren Weg
Ihre
Waltraut Barnowski-Geiser