Den Himmel sehen…auch in der Krise

Die Krise rund um das Corona-Virus dauert an. Nun sind wir schon ein ganzes Stück des Weges hier im Blog gemeinsam gegangen.

Nehmen Sie sich doch einen Augenblick Zeit und gehen Sie der augenblicklichen Krise im Außen nach… überlegen, wann Sie die Corona-Krise eigentlich zum ersten Mal bewusst wahrgenommen haben?

Wann fing das Thema Corona an, in Ihrem Leben Bedeutung zu bekommen?

Was hat sie eingeschränkt, vielleicht sogar massiv, und was haben Sie vielleicht auch neu dazugewonnen?

Was hat Sie durch die Krisentage getragen?

Menschen mit schweren Kindheitstbelastungen sind in der Regel zwangsläufig KrisenbewältigungsmeisterInnen geworden. Mich interessiert seit vielen Jahrzehnten, was genau Menschen hilft, mit schweren familiären Krisen umzugehen… und wie es dennoch möglich wird, ein befriedigendes oder gar glückliches Leben zu führen. Dazu habe ich über ein Jahrzehnt Menschen befragt und anschließend analysiert, welche Bausteine sie gefunden hatten, um ihr Leben gelingen zu lassen. Einige dieser Interviews, die ich mit kreativen Methoden geführt habe, in den nächsten Tagen hier in Kurzfassung. Die Befragten waren eingeladen, die Zeit vor der Therapie, das Jetzt und ihre Zukunft in Bildern, Klängen oder Bewegungen darzustellen. Heute Frau H, zum Zeitpunkt der Befragung 37 Jahre alt und Tochter eines chronischen Alkoholikers

Vor der Therapie: „Hexenkessel

„Ich bin in einem inneren Hexenkessel gefangen, nichts aus mir darf hinaus. Ich habe Ängste und weiß nicht mehr weiter. Ich habe die Orientierung für mein Leben verloren.“

Jetzt:  „Himmel sehen

„Ich sehe die Dinge klar und habe wieder einen Blick für die Weite. Ich sehe den Himmel über mir und verspüre Lebensfreude.“

Zukunft „In Balance“

„Ich möchte noch ausgeglichener werden und  nicht mehr abhängig von meinen Stimmungen, vielleicht noch unabhängiger von meinen Beziehungen.“

Hilfreich:

„Ich habe in der Therapie zum ersten Mal Wertschätzung und Würdigung erfahren und mich dadurch getraut, wahrzunehmen, was in mir brodelt. Die Würdigung in der Therapie hat mich geöffnet und mir eine neue Orientierung gegeben.“

(zit. Barnowski-Geiser, 2009. Hören, was niemand sieht)

Sehen Sie nun auch wieder den Himmel? Ein schönes Bild, finde ich…und das wünsche ich IHnen,

herzlich

Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser