Beate Theißen stellt vor: unsere aktuelle Cd
„Im Juli, in diesem verrückten Coronajahr, während der Sommerferien, entschlossen Waltraut und ich uns relativ spontan bei einer Probe zur Vorbereitung der Veranstaltung „Kaleidoskop der Sinne“unsere neuen Stücke und auch das bereits schon länger im Repertoire befindliche, bereits gereiftere Material zum Thema „kleine Hände – Kindeswohl“, wie „Das könnt auch dein Kind sein“, (da es immer noch inhaltlich topaktuell die Situation der Flüchtlingskinder beschreibt) sowie „Albatros“ und „Kleine Hände“ endlich auf eine CD zu bringen. An Corona konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht vorbeikommen. Wir probten schließlich entweder mit Visir oder auf Abstand. Der Titel der CD sollte dieser besonderen Zeit mit dem schlichten Wort „dennoch“ trotzen und gleichzeitig signalisieren, in allem Schweren liegt „dennoch“ auch Ermutigung. Wir fragten bei Jonas Jansen, der auch unsere CD „Dennoch Liebe“ aufgenommen hat, ob er denn ebenfalls Zeit hätte und dann ging alles ganz schnell. Am 28. Juli trafen wir uns zur ersten Besprechung bei Jonas im Tonstudio 1 a in Heinsberg und konnten bereits an diesem Tag ein Teil der Stücke einspielen. Waltraut hat wieder so wunderbare Texte und die Musik dazu geschrieben und quasi ganz frisch eigens für diese CD getextet. „Manchmal“ mit diesem Text: „manchmal drohe ich unter zu gehen‘ in den Stürmen da draußen, wenn der Mob die Segel auf Kurs setzt… Manchmal hilft dann Fliegen, Raumfahrtperspektiven, den blauen Planet sehn’ den Himmel, hilft manchmal“ wurde mein aktueller Lieblingssong und Ohrwurm, der mich durch die Stürme der Coronakrise trug und auch jetzt noch trägt. Durch HeJoes einfühlsames Akkordeonspiel bekam das Stück weitere Flügel und trotz der Schwere behielt dieser melancholisch beschwingte Walzer eine Leichtigkeit, die für mich traurig schön ist. Das nagelneue Stück „Tabatei“ hawaianisch „in Liebe zusammen“ wurde für mich in dieser einschränkenden Zeit eine Hymne der Befreiung und eine Hymne an die Mitmenschlichkeit, denn „wenn wir jetzt zusammen stehen‘ könnt es grade noch gut gehn‘, wenn die Menschheit zusammenhält, dass unsre Erde nicht verfällt“ ist nicht nur Mahnung sondern Ermunterung „zusammen in Liebe“ durch alle Krisen zu gehen. Auf den Fahrten zu den Aufnahmen im Studio und auch auf den Rückfahrten nach den Aufnahmen sangen Waltraut und ich beschwingt und fröhlich „Tabatei“….. Die auf dem Klavier solistisch eingespielten „Coronatage“ sind mir in dieser surrealen Zeit einfach in die Hände und ins Klavier geflossen. Das Schräge in dieser Zeit spiegelt sich durch die zeitweise Wahl der Ganztonleiter ( Nr. 5) Coronatage 15. Mai oder scharfe Breaks (Nr. 8) 27. Juli aus, die diese unbestimmte Zeit uns beschert. Ich höre unsere CD „dennoch“ immer noch täglich rauf und runter. Sie hält mich in den Stimmungswechseln und Wirren dieser Zeit beisammen und macht mich glücklich.“
Beate Theißen, November 2020