Der Anker in meinem Körper – Kreative Selbsterfahrung

Wie achtsame Leser bemerkten, fehlte in einem Blogbeitrag noch die angekündigte  Übung „Der Anker in meinem Körper“ zur Arbeit mit Gefühlen. Diese nun wie versprochen hier:

Kreative Selbsterfahrung: Der Anker in meinem Körper

Diese Methode möchte ich Ihnen hier zur Selbstanwendung vorstellen. Sprechen Sie diese Arbeit ggf. mit Ihrem Therapeuten ab, machen Sie die Übung nur, wenn Sie sich gerade stabil genug für neue Erfahrungen fühlen.

 Diese Übung erfordert ein wenig Zeit und einen Ort, an dem Sie ungestört sein können...setzen oder legen Sie sich nun bequem hin. Achten Sie darauf, dass Sie nicht eingeengt werden und ihr Atem frei fließen kann….

Nehmen Sie nur wahr, wie Sie aus- und einatmen…nichts ändern müssen, alles sein lassen…Denken Sie nun , wie es sich anfühlt, wenn Sie sich ganz bei sich und mit sich eins fühlen. Vielleicht erinnern Sie auch eine entsprechende Situation. Wie hat sich Ihr Körper angefühlt dabei? An welchem Punkt in Ihrem Körper ist dieses Gefühl zu Hause? Stellen Sie sich nun, wenn diese Vorstellung angenehm ist, vor, wie Sie mit jedem Ausatemzug tiefer in Ihren Körper sinken und seiner inneren Weisheit folgen. Welche Körperstelle meldet sich, bewerten Sie nicht, auch wenn Ihnen diese Stelle ungewöhnlich erscheint…. Gehen Sie mit Ihrer Achtsamkeit zu dieser Stelle: wie fühlt es sich genau an, welche Farben sind hier zu sehen, welche Klänge zu hören? Nur wahrnehmen…. Wenn diese Stelle gut mit Ihren Händen erreichbar ist, so legen Sie eine Hand über diese Stelle. Nehmen Sie die Energie wahr…verbinden Sie sich mit dieser Stelle und der Hand, so wie es angenehm für Sie ist.

Wiederholen Sie diese Übung, wenn Sie sie angenehm erleben, ab sofort täglich.

Bei aufsteigenden unangenehmen Gefühlen können auch diese, nach einiger Übung im Körper, verortet und gewandelt werden ( z. B. bemerken sie: Wut sitzt heute in meinem Kiefer). Dann mit der stabilisierenden Stelle verbinden ( Wohlfühlstelle s.o., z.B. im Herzen), indem Sie sich vorstellen, die Energie aus der Wohlfühlstelle zur unangenhemen Körperstelle fließen zu lassen- auch eine Brücke, wie in Übung 1 , kann zwischen diesen Stellen imaginiert werden. Probieren Sie aus und wandeln Sie so ab, wie es Ihnen persönlich entspricht-.

 Eine gute Zeit wünscht Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser

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Lasst eure Seele nicht zer-„Trump“-eln…und die Welt bleibt draußen

Dinge, die in der Welt draußen passieren, können uns ( und im Moment beschreiben das viele Menschen) fassungslos machen. Bei vielen kommen verzweifelte Gefühle auf, Ohnmacht, Hilflosigkeit bestimmen die aktuelle Tagesordnung. Für diese Gefühle sind gerade Menschen mit belasteten Kindsheitserfahrungen besonders empfänglich. Es gibt sicher viele Möglichkeiten mit diesen äußeren Krisen umzugehen: Ein wichtiger Weg für Menschen mit Kindheitsbelastungen kann sein, sich in sich selbst gut zu beheimaten: gerade , wenn die Kindheit innere Heimatlosigkeit oder Verlorenheit bedeutete. Dann ist der Weg nach Innen fremd und wichtig zugleich: einmal am Tag für eine Zeit die äußere Welt draußen lassen, Gedanken kommen und gehen lassen, nicht mehr um diese Probleme draußen, nicht mehr  nur um einen Menschen kreisen, sondern einfach „sein“. Aktuelle Forschungen belegen die Wirksamkeit der geübten und gelebten Achtsamkeit ( MBSR nach Kabat-Zinn, im AWOKADO-Konzept der Verfasserin usw.), jahrtausende alte Religionen empfehlen ebenso Übungswege der inneren Einkehr und der Abkehr von der Welt für einen begrenzten Zeitraum auf unterschiedliche Weise (Buddhistische Praktiken, christliche Kontemplation, Praxis im Yoga etc.). Bei regelmäßiger Übung wirkt diese Praxis: sie ist nicht Selbstzweck, sondern Menschen gehen anders in die Welt, anders durch sie hindurch und bekommen, gestärkt vom inneren Heimathafen ( manchmal von einer Macht, die größer ist als sie selbst und über sie hinausreicht) ein neues Lebens-Gefühl: dem Negativen etwas Gutes, Liebevolles entgegensetzen zu können, etwas zu tun, dass anderen gut tut: eben von einer inneren Heimat aus, in die wir jederzeit zurückkkehren können.

Herzliche Grüße

Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser

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