Aktiv ein neues Leben bauen- Perspektivwechsel 2

Beim Lesen der Morgenzeitung fühle ich mich durch ein Interview, das Hennig Rasche  mit Gipfelstürmer Reinhold Messmer führte, angeregt. Seine Tatkräftigkeit, das Machen und seine es nicht nur bei Visionen belassen-Haltung, wird in seinen Worten lebendig. Deshalb mag ich Auszüge den Perspektivwechseln des letzten Blogbeitrages hinzufügen: gerade für Kinder aus belasteten Familien kann es nach Phasen des Betrauerns, der Hilflosigkeit und des Ringens  um angemessene elterliche Zuwendung, wichtig werden, nicht mehr nur dem Gestrigen nachzugehen, im Blick zurück verhaftet zu bleiben, sondern das Leben aktiv nach vorn zu gestalten, sich selbst neu zu erschaffen.

„Ich sage nicht, ich habe ein gelingendes Leben hinter mir, ab jetzt schaue ich in die Sonne…Ich lebe davon, dass ich im Hier und Jetzt Ideen umsetze. Und während des Umsetzens passiert gelingendes Leben. Nicht der Blick zurück auf das gelungene Leben, sondern während ich das gelingende Leben schaffe, erleide, erstreite, bin ich am glücklichsten.“ (RP Kultur 30.10.17)

 

Gerade, wenn die Belastung durch schwierige oder kranke Eltern, nicht nur eine kurzzeitige Phase der Kindheit, sondern eine lebenslängliche wird, erscheint die „anders nach vorne-Leben“ -Perspektive mir als überlebenswichtig, als zentral in der Identitäsbildung, in der Beantwortung der Frage „Wer bin ich“ und „wer kann ich sein?“ sowie in der Einschätzung des eigenen Selbstwerts. Auch auf die Frage, wie Menschen überhaupt gut älter werden können, erscheint Messmers Perspektive zentral. In diesem Zusammenhang darf ich Ihnen vielleicht auch das Buch „Älter werden“ von Sylvia Bovenschen im Thalia-Verlag empfehlen.

Die Sonne scheint über dem Rheinland, ein neuer Tag wartet auf Sie und mich,

herzliche Grüße

Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser

Autorin Dr. Waltraut Barnowski-Geiser ist Künstlerische Therapeutin ( Musiktherapie) und Lehrende. Ihre Bücher zur Thematik, mehr auf der Webseite