Besser leben? Warum ein Atemzug, der Mount Everest und ein ungewöhnliches Früchtchen Ihre Helfer sein können.

Von Waltraut Barnowski-Geiser

Jetzt besser leben – das wollen die meisten Menschen! Vor allem natürlich wünschen das all jene, die in ihrer Kindheit Schweres erlebt haben. Oftmals haben aber gerade diese Menschen ihre Hoffnung auf ein besseres Leben aufgegeben. Soviel Enttäuschung, so viele leere Versprechungen haben sie bereits erlebt! Jetzt besser leben: „Wie könnte das gehen?“ fragen sie sich, und vor allem: „Wie sieht mein Weg zu einem besseren Leben aus?“ Denn: jede und jeder hat eine andere Vorstellung davon, was ein Leben zu einem besseren macht

…Vielleicht wollen Sie auf kreativem Weg  etwas über Ihre persönliche Vorstellung erfahren.Dann könnte die folgende Übung hilfreich sein. Wenn Sie gerade Zeit nehmen wollen, dann starten Sie jetzt in die Übung. Sie können diese auch jetzt überspringen und später nach dem Lesen machen!

Übung MEINE Besser-Leben-Landschaft

Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit: schließen Sie, wenn Sie mögen, die Augen…nehmen Sie Ihren Atem wahr…wenigstens drei Atemzüge wahrnehmen: wie Sie ein und wieder ausatmen…

Nun lassen  Sie vor Ihrem inneren Auge langsam eine Landschaft entstehen, in der Sie sich gut und glücklich fühlen. Wie duftet es hier, wie schmeckt es, welche Farben sehen Sie. Wie klingt es, welche Geräusche hören Sie? Lassen Sie sich ein wenig Zeit…vielleicht wollen Sie diese Landschaft später malen.

 Kommentar zur Übung: Bilder können helfen, etwas zur Sprache zu bringen, für das wir noch keine Worte haben.  Indem wir unsere Sinne aktivieren, aktivieren wir auch Potenziale, Sehnsüchte und Wünsche,die vielleicht längst vergessen schienen.

Flucht aus dem Jetzt
Viele Menschen mit Kindheitsbelastungen pendeln sich mehr schlecht als recht auf einem sie wenig befriedigenden Level ein: zwischen Vergessen und Verdrängen, zwischen Trauer und Zorn. Sie beschreiben, nichts mehr zu fühlen, oftmals allenfalls Leere. Das Fühlen des Unangenehmen wurde unbewusst aufgehoben, unglücklicher Weise aber auch das Fühlen von Schönem. Andere leben ständig im Gestern, wälzen schlimme Ereignisse von damals. Sie werden bis zum heutigen Tag von der Vorstellung gequält, an den Ereignissen der Kindheit Schuld zu tragen:

Ein trinkender Vater? Das erwachsene Suchtkind denkt, es hätte damals ein besseres Kind sein müssen, dann wäre der Vater nicht unglücklich gewesen und hätte folglich auch nicht trinken müssen.

Die Mutter, die in Depressionen aus dem Leben schied? Bestimmt hätte der Sohn vielmehr für sie Dasein müssen, ihr mehr Freude bereiten sollen, mehr und Besseres leisten sollen.

In diesen und anderen Gedankenketten sitzen Menschen fest.

Andere nehmen die Flucht nach vorn: sie leben in der Zukunft. Sie träumen, nicht nur ein bisschen und manchmal, sondern eigentlich immer und überall. Träumen hat sie als Kind gerettet, um dem Schlimmen zu entfliehen. Diesem Mechanismus können sie nun bis heute schwer entfliehen (manche haben bereits die Diagnose ADS/Aufmerksamkeitsdefizitstörung ohne Hyperaktivität erhalten): So träumen sie auch heute… von einem Traumprinzen, der so ganz anders ist als der enttäuschende Mann  jetzt an ihrer Seite, anders als der Vater früher. Sie träumen von einer Zeit, in der sie endlich glücklich sind, weil sie zum Beispiel materiell unabhängig sein werden. Morgen, irgendwann in ferner Zukunft. wird alles besser sein. Und so warten sie und warten und warten, während das Leben an ihnen ungelebt vorbeizieht.

Mit einem Atenzug ins Jetzt
Bei all diesen Arten der Lebensbewältigung verpassen die Menschen etwas sehr Wesentliches: nämlich das Jetzt. Auch Glück findet immer gerade jetzt statt. Wenn keine Achtsamkeit für das Jetzt vorhanden ist, dann gehen kostbare Momente einfach verloren, dann rauscht das Glück vorbei, da es nicht einmal wahrgenommen wird.

Das Zurückerobern des Lebensglückes bedeutet, sich in das Jetzt zurückzutrauen.
Ein wichtiger Helfer in das Jetzt ist unser Atem: wahrnehmen, ohne jede Absicht und ohne jede Bewertung, wie der Atem einfließt und wie er wieder den Körper verlässt: Das ist die Brücke in die Gegenwart. Das klingt so einfach: und ist doch gerade für Menschen aus schwierigen Elternhäusern so schwer. Da damals das Jetzt so unangenehm war, haben sie, um ihre Seele zu retten, begonnen aus dem Jetzt zu fliehen. Und damals viel Lebensqualität verloren. Diese gilt es heute wieder zurückzugewinnen: und diesen Schritt können nur Sie selbst für sich tun. Vielleicht sagen Sie jetzt: „Ich habe viel zu tun, wann das noch?“ oder „Das fühlt sich so unangenehm an, wenn alles ruhig ist und ich mich spüre!“

Meditation ohne Geheimnnis

Es gibt viele Wege zur Achtsamkeit und Meditation. Als eine weise Lehrerin giltie buddhistische Nonne Ayya Khema (leider ist sie inzwischen längst verstorben, aber ihre Ausführungen sind  auf youtube abrufbar) Ayya Khema vermittelt Meditation ohne Geheimnis, aus der ich hier nur sehr vereinfachend Wichtiges zusammengefasst und sehr gekürzt darstelle. Eine Einsicht lautet, dass alle Empfindungen vergehen, wenn man sie einfach nur beobachtet: so wie alles vergeht! Auch Gedanken lassen sich demnach beobachten, sie werden in dieser Praxis etikettiert – die vorbeiziehenden Gedanken erhalten gleichsam einen Karton, in den man sie steckt. So merkt der Meditierende, welche Kartons er meistens benutzt, sprich, womit er sich meist beschäftigt und lernst sich dabei selbst bestens  (er)-kennen. Erwachsene Kinder aus Suchtfamilien beschreiben, mit ihren Gedanken ständig um einen ihnen wichtigen Menschen zu kreisen. Ihr Wohl hängt dann, so erleben sie es, von diesem einen Menschen ab – Abhängigkeit entsteht. Im Sinne der Lehre des Buddhas lässt sich hier als Methode anwenden: Etikettieren und Ersetzen. Eine spannende Idee! Probieren sie es aus: Wenn Sie an einen bestimmten Menschen denken, förmlich um ihn kreisen, sagen Sie innerlich „Stop!“ Ersetzen Sie diese Gedanken an den anderen, indem Sie zu sich selbst zurückkehren: Achten Sie auf Ihren Atem, nehmen Sie wahr, was Sie gerade spüren. Und in einem weiteren Schritt erspüren Sie, was sie selbst jetzt gerade brauchen.
Es gibt viele unterschiedliche Verfahren und Wege, um Achtsamkeit zu erlernen. Neben alten Lehren wie dem Buddhismus (hier auch Thich Nhat Hanh), unterschiedlichen Formen im Yoga usw. gibt es diese Ansätze auch in modernen Therapieverfahren, wie etwa dem MBSR nach Kabat-Zinn, der Hypnotherapie nach Milton Ericson oder auch im Integrativen und Hypnosystemischen Therapieverfahren. Suchen Sie im Vertrauen auf sich selbst den für Sie passenden Weg. Es gibt viele Cds und Bücher zu diesem Feld, die Ihnen Hilfe anbieten können.

AWAOKADO…was für ein Früchtchen!
In meinen Befragungen von Erwachsenen und Kindern aus Suchtfamilien (Barnowski-Geiser 2009) beschrieben Menschen neben der Achtsamkeit sechs weitere Faktoren, die Ihnen auf dem Weg zu einem besseren Leben geholfen haben:
A chtsamkeit lernen
W ürdigung der Kindheitsbelastungen, aber auch der eigenen Stärken
O rientierung finden, einen eigenen Standpunkt
K reativität und Ausdruck leben
A nklang und Beziehung finden
D eckung und De-Parenting ( Sicherer Raum und Kind sein dürfen, etwa das Spielen entdecken)
O ffenheit und Öffnung
Sie haben es wahrscheinlich schon gesehen: die Anfangsbuchstaben ergeben in der Vertikalen das Wort AWOKADO und erinnern somit an eine kleine sehr heilsame Frucht. Ihre große Wirkung entfaltet diese Frucht, so wird es von Betroffenen beschrieben, indem man sie dosiert einsetzt. Das gilt auch für Sie und den Beginn Ihrer Veränderung hin zu einem besseren Leben. Dosiert sollten Sie, vertrauen wir den Erfahrungen, beginnen: der erste Baustein ist Achtsamkeit (vgl. Das AWOKADO-Hilfe-Konzept in Barnowski-Geiser/2015:Vater,Mutter,Sucht. Wie erwachsene Kinder suchtkranker Kinder trotzdem ihr Glück finden). Achtsam ist gleichsam die Mutter der Heilung!

Jetzt starten…schließlich haben Sie schon den Mount Everst bestiegen!
Alle große Veränderung, auch in Ihrem Leben, beginnt mit einem kleinen Schritt. Diesen können Sie gerade heute tun. Atmen Sie sich für Augenblicke ins Jetzt und steigern Sie diese Zeit innerhalb der nächsten Tage, wenn wir uns hier wieder treffen. Ich bin sicher: Wenn Sie den Weg auf diese Seite gefunden haben, dann haben Sie in ihrer Kindheit viel zu früh Großes geleistet. Sie haben wahrscheinlich schon ganz früh, um einen Vergleich zu wählen, den Mount Everest bestiegen. Nur: Das hat Ihnen niemand gesagt, man hat Ihnen erst recht nicht gedankt, weil vielleicht die Probleme ihrer Eltern, um die sie sich viel zu früh kümmern mussten, angeblich gar nicht vorhanden waren. Tabuisieren war dann der Weg ihrer Eltern; Ihre Eltern haben es nicht anders geschafft. Es ist wichtig, aus dieser familiären Negativkette auszusteigen, damit Sie Neues an ihre Kinder und Partner weitergegeben können. Mit nur einem Atemzug kann Neues in ihr Leben und das Leben Ihrer Familie treten.

.

Interessante Blogs im Themenfeld:

http://www.projekt-gesund-leben.de/achtsamkeit-mbsr/

http://burnout.blog.de/

https://meditationfuerskeptiker.wordpress.com/

Video

Einführung in die Meditation, Teil 1/4 – Ayya Khema

Vielen Betroffenen hilft zu Beginn das mit der Wahrnehmung verbundene Loslassen, wie es

Thich Nhat Hanh hier vorführt

Kabat-Zinn/MBSR

Der neue Blick ins Gestern…und was zaubert Ihnen ein Lächeln ins Gesicht?

Biographiearbeit in Kombination mit kreativem Schreiben kann eine wichtige Form der Arbeit für erwachsene Kinder aus bealsteten Familien sein. Im Lebenspanorama etwa können wir einen bildlichen Blick auf unseren Lebensweg werfen. Auch eine Rückschau in 5 Jahresschritten ( auch aus buddhistischen Übungswegen bekannt) kann angewendet werden, das eigene Leben vom jetzigen Punkt aus rückwärts zu erzählen, um anhand des Geschriebenen immerwiederkehrende Muster und Themen zu identifizieren. Diese zu Erkennen kann ein Beitrag sein, aus unguten Mustern und Themen auszusteigen, eine Chance, sich von Ungutem bewusst zu verabschieden und Neues zuzulassen. Wenn die eigene Biographie belastet ist, machen Blicke zurück oftmals Angst. Auch ist oft über Jahrzehnte das Schwere und Belastende übergroß geworden und teils nur noch im Blick. Dann kann es hilfreich sein, die Perspektive zu verändern den Blick auch auf das Freudige zu richten. Dieser Perspektivwechsel kann in schwierigen Lagen und Stimmungen helfen…

Mein Lächeln suchen…Übung zum biographischen Schreiben

Probieren Sie es aus…suchen Sie sich einen ruhigen Ort, an dem sie 30 Minuten Zeit und Muße finden…nehmen Sie Papier und Stift mit…Gehen Sie nun mit Ihrer Achtsamkeit zu Ihrem Atem und nehmen das Ein und Aus sowie die Pause wahr…und nun schreiben Sie die Geschichte Ihrer Freude, indem Sie der Frage folgen: was zauberte mir in dieser Zeit ein Lächeln ins Gesicht ( lassen Sie sich jeweils etwas Zeit, indem Sie sich in diesem jeweiligen Alter vorstellen)…vor 7 Jahren…vor 14 Jahren…vor 21 Jahren usf bis sie in der Grundschulzeit angekommen sind….springen Sie nun zurück ins Jetzt…Was zaubert Ihnen heute ein Lächeln ins Gesicht?

Schauen Sie nun Ihre „Sammlung“, Ihre Fundstücke an: verwahren Sie Ihre Freudensammlung gut sichtbar in den nächsten Wochen. Wenn Sie noch nicht recht fündig wurden, dann geben Sie nicht auf: achten Sie in den nächsten Wochen ganz genau, wann Ihnen etwas ein Lächeln ( oder zumindest den Anflug davon ) ins Gesicht zaubert…die Dinge, die die dabei finden, sind Ihre persönlichen Schätze…entwerten Sie sie nicht! Wenn Sie im Früher etwas finden, dass Ihnen heute ungewöhnlich oder kindlich erscheint, etwa Spaß am Tanz in einer Wasserpfütze zu haben, dann gehört genau diese Qualität zu Ihnen….

Frühlingsgrüße sendet Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser

Besser leben? Warum ein Atemzug, der Mount Everest und ein ungewöhnliches Früchtchen Ihre Helfer sein können.

Von Waltraut Barnowski-Geiser

Jetzt besser leben – das wollen die meisten Menschen! Vor allem natürlich wünschen das all jene, die in ihrer Kindheit Schweres erlebt haben. Oftmals haben aber gerade diese Menschen ihre Hoffnung auf ein besseres Leben aufgegeben. Soviel Enttäuschung, so viele leere Versprechungen haben sie bereits erlebt! Jetzt besser leben: „Wie könnte das gehen?“ fragen sie sich, und vor allem: „Wie sieht mein Weg zu einem besseren Leben aus?“ Denn: jede und jeder hat eine andere Vorstellung davon, was ein Leben zu einem besseren macht

…Vielleicht wollen Sie auf kreativem Weg  etwas über Ihre persönliche Vorstellung erfahren.Dann könnte die folgende Übung hilfreich sein. Wenn Sie gerade Zeit nehmen wollen, dann starten Sie jetzt in die Übung. Sie können diese auch jetzt überspringen und später nach dem Lesen machen!

Übung MEINE Besser-Leben-Landschaft

Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit: schließen Sie, wenn Sie mögen, die Augen…nehmen Sie Ihren Atem wahr…wenigstens drei Atemzüge wahrnehmen: wie Sie ein und wieder ausatmen…

Nun lassen  Sie vor Ihrem inneren Auge langsam eine Landschaft entstehen, in der Sie sich gut und glücklich fühlen. Wie duftet es hier, wie schmeckt es, welche Farben sehen Sie. Wie klingt es, welche Geräusche hören Sie? Lassen Sie sich ein wenig Zeit…vielleicht wollen Sie diese Landschaft später malen.

 Kommentar zur Übung: Bilder können helfen, etwas zur Sprache zu bringen, für das wir noch keine Worte haben.  Indem wir unsere Sinne aktivieren, aktivieren wir auch Potenziale, Sehnsüchte und Wünsche,die vielleicht längst vergessen schienen.

Flucht aus dem Jetzt
Viele Menschen mit Kindheitsbelastungen pendeln sich mehr schlecht als recht auf einem sie wenig befriedigenden Level ein: zwischen Vergessen und Verdrängen, zwischen Trauer und Zorn. Sie beschreiben, nichts mehr zu fühlen, oftmals allenfalls Leere. Das Fühlen des Unangenehmen wurde unbewusst aufgehoben, unglücklicher Weise aber auch das Fühlen von Schönem. Andere leben ständig im Gestern, wälzen schlimme Ereignisse von damals. Sie werden bis zum heutigen Tag von der Vorstellung gequält, an den Ereignissen der Kindheit Schuld zu tragen:

Ein trinkender Vater? Das erwachsene Suchtkind denkt, es hätte damals ein besseres Kind sein müssen, dann wäre der Vater nicht unglücklich gewesen und hätte folglich auch nicht trinken müssen.

Die Mutter, die in Depressionen aus dem Leben schied? Bestimmt hätte der Sohn vielmehr für sie Dasein müssen, ihr mehr Freude bereiten sollen, mehr und Besseres leisten sollen.

In diesen und anderen Gedankenketten sitzen Menschen fest.

Andere nehmen die Flucht nach vorn: sie leben in der Zukunft. Sie träumen, nicht nur ein bisschen und manchmal, sondern eigentlich immer und überall. Träumen hat sie als Kind gerettet, um dem Schlimmen zu entfliehen. Diesem Mechanismus können sie nun bis heute schwer entfliehen (manche haben bereits die Diagnose ADS/Aufmerksamkeitsdefizitstörung ohne Hyperaktivität erhalten): So träumen sie auch heute… von einem Traumprinzen, der so ganz anders ist als der enttäuschende Mann  jetzt an ihrer Seite, anders als der Vater früher. Sie träumen von einer Zeit, in der sie endlich glücklich sind, weil sie zum Beispiel materiell unabhängig sein werden. Morgen, irgendwann in ferner Zukunft. wird alles besser sein. Und so warten sie und warten und warten, während das Leben an ihnen ungelebt vorbeizieht.

Mit einem Atenzug ins Jetzt
Bei all diesen Arten der Lebensbewältigung verpassen die Menschen etwas sehr Wesentliches: nämlich das Jetzt. Auch Glück findet immer gerade jetzt statt. Wenn keine Achtsamkeit für das Jetzt vorhanden ist, dann gehen kostbare Momente einfach verloren, dann rauscht das Glück vorbei, da es nicht einmal wahrgenommen wird.

Das Zurückerobern des Lebensglückes bedeutet, sich in das Jetzt zurückzutrauen.
Ein wichtiger Helfer in das Jetzt ist unser Atem: wahrnehmen, ohne jede Absicht und ohne jede Bewertung, wie der Atem einfließt und wie er wieder den Körper verlässt: Das ist die Brücke in die Gegenwart. Das klingt so einfach: und ist doch gerade für Menschen aus schwierigen Elternhäusern so schwer. Da damals das Jetzt so unangenehm war, haben sie, um ihre Seele zu retten, begonnen aus dem Jetzt zu fliehen. Und damals viel Lebensqualität verloren. Diese gilt es heute wieder zurückzugewinnen: und diesen Schritt können nur Sie selbst für sich tun. Vielleicht sagen Sie jetzt: „Ich habe viel zu tun, wann das noch?“ oder „Das fühlt sich so unangenehm an, wenn alles ruhig ist und ich mich spüre!“

Meditation ohne Geheimnnis

Es gibt viele Wege zur Achtsamkeit und Meditation. Als eine weise Lehrerin giltie buddhistische Nonne Ayya Khema (leider ist sie inzwischen längst verstorben, aber ihre Ausführungen sind  auf youtube abrufbar) Ayya Khema vermittelt Meditation ohne Geheimnis, aus der ich hier nur sehr vereinfachend Wichtiges zusammengefasst und sehr gekürzt darstelle. Eine Einsicht lautet, dass alle Empfindungen vergehen, wenn man sie einfach nur beobachtet: so wie alles vergeht! Auch Gedanken lassen sich demnach beobachten, sie werden in dieser Praxis etikettiert – die vorbeiziehenden Gedanken erhalten gleichsam einen Karton, in den man sie steckt. So merkt der Meditierende, welche Kartons er meistens benutzt, sprich, womit er sich meist beschäftigt und lernst sich dabei selbst bestens  (er)-kennen. Erwachsene Kinder aus Suchtfamilien beschreiben, mit ihren Gedanken ständig um einen ihnen wichtigen Menschen zu kreisen. Ihr Wohl hängt dann, so erleben sie es, von diesem einen Menschen ab – Abhängigkeit entsteht. Im Sinne der Lehre des Buddhas lässt sich hier als Methode anwenden: Etikettieren und Ersetzen. Eine spannende Idee! Probieren sie es aus: Wenn Sie an einen bestimmten Menschen denken, förmlich um ihn kreisen, sagen Sie innerlich „Stop!“ Ersetzen Sie diese Gedanken an den anderen, indem Sie zu sich selbst zurückkehren: Achten Sie auf Ihren Atem, nehmen Sie wahr, was Sie gerade spüren. Und in einem weiteren Schritt erspüren Sie, was sie selbst jetzt gerade brauchen.
Es gibt viele unterschiedliche Verfahren und Wege, um Achtsamkeit zu erlernen. Neben alten Lehren wie dem Buddhismus (hier auch Thich Nhat Hanh), unterschiedlichen Formen im Yoga usw. gibt es diese Ansätze auch in modernen Therapieverfahren, wie etwa dem MBSR nach Kabat-Zinn, der Hypnotherapie nach Milton Ericson oder auch im Integrativen und Hypnosystemischen Therapieverfahren. Suchen Sie im Vertrauen auf sich selbst den für Sie passenden Weg. Es gibt viele Cds und Bücher. zu diesem Feld, die Ihnen Hilfe anbieten können.

AWAOKADO…was für ein Früchtchen!
In meinen Befragungen von Erwachsenen und Kindern aus Suchtfamilien (Barnowski-Geiser 2009) beschrieben Menschen neben der Achtsamkeit sechs weitere Faktoren, die Ihnen auf dem Weg zu einem besseren Leben geholfen haben:
A chtsamkeit
W ürdigung der Kindheitsbelastungen, aber auch der eigenen Stärken
O rientierung finden, einen eigenen Standpunkt
K reativität und Ausdruck
A nklang und Beziehung
D eckung und De-Parenting ( Sicherer Raum und Kind sein dürfen)
O ffenheit und Öffnung
Sie haben es wahrscheinlich schon gesehen: die Anfangsbuchstaben ergeben in der Vertikalen das Wort AWOKADO und erinnern somit an eine kleine sehr heilsame Frucht. Ihre große Wirkung entfaltet diese Frucht, so wird es von Betroffenen beschrieben, indem man sie dosiert einsetzt. Das gilt auch für Sie und den Beginn Ihrer Veränderung hin zu einem besseren Leben. Dosiert sollten Sie, vertrauen wir den Erfahrungen, beginnen: der erste Baustein ist Achtsamkeit (vgl. Das AWOKADO-Hilfe-Konzept in Barnowski-Geiser/2015:Vater,Mutter,Sucht. Wie erwachsene Kinder suchtkranker Kinder trotzdem ihr Glück finden). Achtsam ist gleichsam die Mutter der Heilung!

Jetzt starten…schließlich haben Sie schon den Mount Everst bestiegen!
Alle große Veränderung, auch in Ihrem Leben, beginnt mit einem kleinen Schritt. Diesen können Sie gerade heute tun. Atmen Sie sich für Augenblicke ins Jetzt und steigern Sie diese Zeit innerhalb der nächsten Tage, wenn wir uns hier wieder treffen. Ich bin sicher: Wenn Sie den Weg auf diese Seite gefunden haben, dann haben Sie in ihrer Kindheit viel zu früh Großes geleistet. Sie haben wahrscheinlich schon ganz früh, um einen Vergleich zu wählen, den Mount Everest bestiegen. Nur: Das hat Ihnen niemand gesagt, man hat Ihnen erst recht nicht gedankt, weil vielleicht die Probleme ihrer Eltern, um die sie sich viel zu früh kümmern mussten, angeblich gar nicht vorhanden waren. Tabuisieren war dann der Weg ihrer Eltern; Ihre Eltern haben es nicht anders geschafft. Es ist wichtig, aus dieser familiären Negativkette auszusteigen, damit Sie Neues an ihre Kinder und Partner weitergegeben können. Mit nur einem Atemzug kann Neues in ihr Leben und das Leben Ihrer Familie treten.

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Interessante Blogs im Themenfeld:

http://www.projekt-gesund-leben.de/achtsamkeit-mbsr/

http://burnout.blog.de/

https://meditationfuerskeptiker.wordpress.com/

Video

Einführung in die Meditation, Teil 1/4 – Ayya Khema

Vielen Betroffenen hilft zu Beginn das mit der Wahrnehmung verbundene Loslassen, wie es

Thich Nhat Hanh hier vorführt

Kabat-Zinn/MBSR

Hören, was niemand sieht.Musiktherapie für Erwachsene Kinder alkoholerkrankter Eltern,Teil 1

„Als ich in der Therapie Musik gemacht habe, habe ich zum ersten Mal gespürt, dass es mich gibt.“
Sammy, 14 Jahre
Waltraut Barnowski-Geiser
Hören, was niemand sieht: Musiktherapie mit Kindern und Erwachsenen aus alkoholbelasteten Familien/Teil 1 von 5
Was passiert, wenn Kinder alltäglich von Erwachsenen umgeben sind, die krankhaft trinken und im Letzten nur noch um sich kreisen? Welche Folgen hat das für die kindliche Seele, ihren Körper und Geist, insbesondere dann, wenn über das, was zu Hause passiert, nicht gesprochen werden darf? Kann Musik das Unaussprechliche zur Sprache bringen, sodass wir endlich „Hören, was niemand sieht!“, wie es der Titel der Studie verspricht. Betroffene Kinder frühzeitig entdecken, obwohl ihre Eltern im Tabu gefangen sind und keinen Auftrag zur Therapie erteilen, sie nicht allein zu lassen in ihrer Not und ihre gesunden Potenziale zu stärken, sind gesellschaftliche und therapeutische Herausforderungen, die neue Wege der Hilfe erfordern. Und ebenso für Erwachsene, die meist noch Jahrzehnte an den lang zurückliegenden Kindheitsbelastungen tragen, exakt zugeschnittene Hilfen anzubieten: dieser abenteuerliche Pionierweg  soll mit Musik und Musiktherapie beschritten werden. Wie Musik, Tanz und Phantasie das beinahe unmöglich Erscheinende möglich macht, darum geht es in der vorliegenden Forschungsstudie. Und: obwohl Musik so besonders geeignet erscheint, ohne Worte zu helfen, ist die vorliegende Studie die erste (auch international), die diesen kreativen Weg untersucht und verfolgt. Die gute Nachricht vorab: sanfte Entlastung und Hilfe durch Musik für betroffene Kinder ist möglich! Und wie, das erzählen uns vom Alkoholismus ihrer Eltern betroffene Kinder am Ende sogar selbst mit Worten und auf Instrumenten.

Wie es in einer alkoholbelasteten Familie klingt
Wenn Kinder mit Musik über den Alltag in ihren Familien erzählen, dann klingt das oftmals sehr abenteuerlich. Ich möchte sie einladen, vor ihrem inneren Ohr diese Musik mit mir anzuhören. Manche wählen zur Beschreibung das Stück „Dialogue du vent et de la mer des französischen Komponisten Claude Debussy, das ich hier mit meinen Eindrücken und Stimmungsbildern füllen mag: grollend, fast unheimlich schon zu Beginn. Es tönen die tiefen Blechbläser und Streicher, lassen die Unberechenbarkeit des Meeres erahnen, Wellen beginnen sich zu türmen. Ungeheure Anspannung, Anschwellen, starke Crescendi und Decrescendi, drängende Erregung, kaum aushaltbar! Aufsteigende Bilder, immer neu und anders das Meer, wohin zuerst schauen? Unberechenbarkeit der Naturgewalten, klingend in Szene gesetzt, auch nach mehrfachem Hören neu und nicht in allen Facetten er-hört. Suche nach friedvollem Miteinander, Geborgenheit nun. Nach den abrupten stürmischen Szenen fast seltsam anmutende Sanftheit, sehnsüchtig wirkende Klänge der Oboe. Rührung, Elegie, Verspieltheit, Anmut, fragile Zartheit tönt.“
Wie ging es Ihnen beim Hören dieser Musik? Haben Sie sich vielleicht ausgeliefert und bedroht, unsicher gefühlt? Hatten sie den Eindruck, dass sie nicht berechnen können, was als nächstes passieren wird, während doch schon wieder Frieden einkehrt, der zu verkünden scheint: es ist gar nichts, hier war nichts. Sie fragen sich, ob sie eben wirklich richtig gehört haben, wo es doch nun so friedlich um sie herum erscheint, während die Musik neuerlich losschlägt – diese Musik, wie sie oft von Betroffenen für die Situation in ihren Familien gewählt und gespielt wird, ermöglicht Anklänge an das Unberechenbare, an das Tobende und Verschlingende, an die von Hocherregung bestimmten Krisensituationen, an die abrupten Stimmungswechseln, denen betroffene Kinder und Erwachsene aus alkoholbelasteten Familien ausgesetzt sind. Sie drohen neben den im Kampf um die Sucht gefangenen Elternpaar förmlich unterzugehen. Die Atmosphäre in diesen Familien ist extrem belastet, geht es doch vor allem um eines: den Alkohol und den Elternteil, der diesen trinkt. Schuld wird weitergegeben, willkürlich und unangemessen und alles oftmals unter einem Mantel des Geheimen. In Schulen weiß niemand so recht, was mit diesen Kindern eigentlich los ist, sie sitzen dort meist unerkannt und leiden stumm – allenfalls abweichendes Verhalten erzählt verdeckt von ihrem häuslichen Leiden.
Erinnern Sie sich an das Hören der Musik! Lassen Sie uns gemeinsam darauf achten, wie Sie sich gegen die Musik geschützt haben: haben sie sich die Ohren zugehalten? Haben sie versucht, innerlich abzuschalten, aus der Situation zu fliehen oder sich wegzuträumen? Dann haben sie all das getan, was auch Kinder in alkoholbelasteten Familien tun, um sich zu retten. Und allzu oft wird dann dieser Schutz, wenn er alltäglich nötig wird, förmlich zur zweiten Haut und Natur der Kinder. Sie spielen, dass „nichts ist“, vielleicht in leisen, friedlich wirkenden Harfenglissandi, während innerlich das Chaos tobt: das Meer stürmt und die Kinder sitzen äußerlich scheinbar unberührt da. Ein anstrengender Kampf, der Folgen hat für die Seele, für das Denken, aber auch für den Körper der Kinder. Die Folgen können massiv sein, wenn keine Hilfe im Kindesalter erfolgt.

Zum Beispiel Frau R.

Frau R., 37 Jahre alt, kommt zum ersten Mal zur ambulanten Musiktherapie. Sie hat zwei mehrjährige Gesprächstherapien hinter sich. „Diese Therapien waren in Ordnung!“, meint sie, „aber ich fühle mich nicht gut. Mir geht es einfach oft schlecht und ich habe gar keinen Grund dazu.“ Die Frage, ob sie dieses Gefühl auf einem Instrument ausdrücken möchte, verneint sie vehement. „Es fehlt noch, dass das auch noch zu hören ist!“, runzelt sie entsetzt die Stirn. Sie schaudert förmlich, „Musik ist furchtbar, da muss ich ja nur heulen!“ Sie springt in ein anderes Thema… „Ich habe oft schlimme Kopfschmerzen und panische Wellen beim Auto fahren. Manchmal denke ich, dass ich spinne, weil ja eigentlich gar nichts ist. Ja, in meiner Beziehung läuft es nicht so toll, aber…!“ Sie seufzt. „Ah, da fällt mir ein, träumen“, meint sie, „meine Träume sind ganz schrecklich. Können Träume in der Therapie auch ein Thema sein?“, fragt sie. Ich bejahe. „Ich habe ganz oft einen Traum, nach dem es mir dann immer sehr schlecht geht. So ein ganz bescheuerter. Ich sehe ein Kind, das auf einer heißen Herdplatte sitzt und dann sehe ich sein verbranntes Gesicht. Das Kind hat ein verbranntes Gesicht… Puh, danach ist mir immer furchtbar beim Aufwachen! Ich möchte endlich wissen, was das bedeutet.“ In der Identifikation mit dem Traum stellt Frau R. fest, dass sie das Geträumte tatsächlich erlebt hat. „Ich hatte tatsächlich Verbrennungen als Kind. Das hatte ich völlig vergessen. So mit drei oder vier Jahren war das, diese Szene haben mir meine älteren Geschwister erzählt!“, erinnert sie sich nun. „Meine Mutter hat gekocht und mich dabei auf der heißen Herdplatte vergessen.“ Frau R. lacht, sie wirkt ungerührt. Ich äußere meine Betroffenheit. „Meine Mutter hatte halt viel mit dem Haushalt zu tun und vergessen, dass ich dort sitze. Das kann ja mal passieren!“, meint Frau R. Ich äußere mein Entsetzen über das Vorgefallene. Frau R. findet nun viele entschuldigende Worte für ihre Mutter, und dass diese ihr ja nicht wirklich Böses gewollt habe. Dann stellt sie in Frage, ob es wirklich so gewesen sei, verwirft diesen Gedanken jedoch, da dieser Vorfall so durch ihre älteren Geschwister erzählt und bestätigt wurde. „Ach, wissen Sie, ich war so ein nerviges Kind, dass ich meine Mutter damit an ihren nervlichen Rand gebracht habe.“ Erst nach beständigem Nachfragen äußert Frau R., dass ihre Mutter Alkoholikerin war und meist nicht zurechnungsfähig durch ihre Betrunkenheit. Solange Frau R. denken kann. Immer.„Aber darüber haben wir nie gesprochen, meine Mutter hatte einen angesehen Beruf, also, das hätte niemand erfahren dürfen. Nur mein Vater wusste das, klar, aber der ist dann gegangen, als ich elf war. Ich glaube aber nicht wegen meiner Mutter. Dem war ich zu viel, wir Kinder überhaupt.“ Ihre Mutter sei inzwischen gestorben, Frau R. hat nun ein schlechtes Gewissen, ihre Mutter so negativ dargestellt zu haben. Thema in den vorherigen Therapien sei das nicht gewesen, weil Frau R. daran gar nicht mehr gedacht habe…( Barnowski-Geiser 2009)
So wie Frau R. erleben sich viele Kinder und erwachsene Kinder trinkender Eltern: sie erleiden oftmals Schlimmes, sie wissen aber nicht um sich und ihr Leiden, ihre Symptome und Krankheiten setzen sie nicht in Zusammenhang mit dem häuslich Erlebten, sie finden Entschuldigungen für ihre Eltern, auch wenn diese ihnen großes Leid zugefügt haben und geben sich sogar selbst die Schuld daran, wenn sie sich schlecht fühlen. Sie wissen nicht mehr, was sie wirklich fühlen und was sie fühlen sollten, sie verlieren oftmals ein Gespür dafür, was sie wirklich wollen, wer sie wirklich sind. Oftmals sind ihnen ihre Probleme im Zusammenhang mit dem elterlichen Trinkverhalten wenig bewusst. Ihre Probleme und Leiden gibt es nicht wie es auch die elterliche Sucht nicht gibt. Ein paar Zahlen: in Deutschland leben 1,6 Millionen Alkoholabhängige, mehr als 10 Millionen Erwachsene gelten als riskant Konsumierende, 2-3 Millionen Kinder leben diesen Zahlen zufolge mit alkoholerkrankten Eltern. Nur 14,5% aller Alkoholabhängigen jedoch nimmt überhaupt je therapeutische Hilfe in Anspruch, wenn wir aktuelle Erhebungen (etwa im Suchtbericht) ernst nehmen. Nur eine verschwindend geringe Zahl betroffener Kinder erfährt infolge dessen tatsächlich eine ihnen wirklich angemessene Behandlung. Es ist von einer wenig erforschten und stark gefährdeten Hochrisikogruppe für Eigenerkrankung auszugehen sowie von einer weitaus größeren Zahl mit betroffener Angehöriger.Immer mehr Kinder werden selbst frühzeitig zu Komatrinkern. Da die Kinder über ihre Leiden nicht sprechen dürfen, gilt es neue Wege zu finden, Betroffenen zu helfen. Hier bietet sich das Medium Musik als Sprache an, die Ausdruck über das gesprochene Wort hinaus ermöglicht. Ein neuerliches Erstaunen: national und international gibt es bislang keine Forschung zu Musiktherapie bei Kindern aus alkoholbelasteten Familien. Wie Musik und kreative Medien eine Hilfe sein können, zeigt sich im AWOKADO-Konzept. Zu den Ergebnissen der Studie und mehr in Teil 2-5 in Kürze.

Hören, was niemand sieht.Kreativ zur Sprache bringen, was Kinder und Erwachsene aus alkoholbelasteten Familien bewegt

Kinder aus alkoholbelasteten Familien erleben täglich Krisen, die von ihren Eltern oftmals verleugnet und von ihrem Umfeld nicht wahrgenommen werden – mit teil großen Folgen für ihr Leben und Erleben. Im Buch werden praxisnahe Hilfen und kreativtherapeutische Wege für diese vergessene Hochrisikogruppe aufgezeigt. Grundlage dieses Buches ist meine Dissertation zur leiborientierten Musiktherapie an der Hochschule für Musik und Theater/Institut für Musiktherapie der Universität Hamburg.

Semnos-Verlag, 2009, 320 Seiten, 19,50€

„Wenn man dieses Buch gelesen hat, lichtet sich der Nebel, der immer wieder über dem Thema Alkoholismus schwebt, das Diffuse wird klarer, das Unfassbare greifbarer…Die Tendenz wegzuschauen, einem unangenehmen Thema, das Ohnmacht und Hilflosigkeit hervorruft, aus dem Weg zu gehen, verwandelt sich in einen starken Wunsch nach tatkräftigem Handeln.“

Ute Torspecken amazon Rezension