Leichtigkeit und Schwere haben sich zusammengefügt!“ oder wie Frau N.`s Leben besser gelingt

Menschen mit belasteten Kindheiten warten, nicht nur im Advent: sie warten auf Heilung, auf ein besseres Leben – oft ist diese Besserung für sie gekoppelt an Veränderung erkrankter Elternteile oder Partner. Sie denken, dass ihr Leben nur besser sein könne, wenn etwa die Mutter aufhört zu trinken, der Vater nicht mehr so depressiv ist u.ä. Damit einher geht meist der verständliche Wunsch, für all die schlechten Erfahrungen der Kindheitstage doch noch entschädigt zu werden, endlich Ruhe und Frieden zu finden; andere möchten endlich eine Beziehung erleben, in der sie so geliebt werden wie sind – anders als damals.

Wie haben Menschen es geschafft, die mächtigen Spuren des Gestern hinter sich zu lassen und heute besser zu leben? Dazu möchte ich Ihnen hier immer wieder mal Menschen vorstellen, die ich auf kreativen Wegen interviewt habe und die auf ihre Weise ihren Weg zu einem besseren Leben schildern. Soviel vorab: Meist hatte das als besser empfundene Leben weniger mit der Veränderung des Angehörigen zu tun…

Beginnen wir mit einer jungen Frau, die ich hier Frau N. nennen möchte. Frau N. hat einen sozialen Studiengang abgeschlossen und ist aus ihrem Elternhaus erst kürzlich ausgezogen. Das war ein großer Schritt für sie. Ihr Vater ist Alkoholiker mit Dauerkonsum, „heimlich und heftig“, wie sie sagt, „mit allen Ausbrüchen  und Auswüchsen, die man sich vorstellen kann“. Auch wenn er immer noch arbeite und ein bekannter Jurist in seiner Heimatsatdt sei: sein Alkohol-Doppelleben sei für die meisten Menschen wohl nicht vorstellbar, auch nicht seine heimische Cholerik. Um ihren Weg von der Zeit vor der Therapie bis heute zu schildern, wählt Frau N. Kunstdrucke, denen sie selbst Namen gibt.

Vor der Therapie „Stürzen“ (Kunstdruck von Frida Karlo)

„Ich war stumm und drohte zu erstarren. Ich hatte lauter ungute Männerbeziehungen und war nicht aus meinem Elternhaus abgelöst, fühlte mich für alles dort zuständig, während mir die Atmosphäre gar nicht gut tat. Ich hatte wenig Selbstbewusstsein, es fühlte sich an, als würde ich demnächst tief stürzen.“

Jetzt:„Dem Gipfel nahe“ (Kunstdruck v. C.D. Friedrich)

„Ich habe sehr viel geschafft, ich bin ausgezogen und viel selbstbewusster. Ich achte auf mich und spüre mich – ich schaue vom Gipfel in eine andere Welt, von der ich früher nur eine Ahnung hatte. Ich freue mich, dass ich das jetzt auch mit einem Partner, der mich achtet, teilen kann. Das ist neu. Ich fühle mich sehr leicht, Leichtigkeit und Schwere haben sich zusammengefügt. Ich habe eine eigene Familie und lebe in einer liebevollen Atmosphäre mit viel Zärtlichkeit, die mir so fremd war. Ich traue mich heute, mich auf mir liebe Menschen einzulassen. Ich habe einen Blick für meinn Leben – früher war ich nur mit meinen Eltern beschäftigt. Ich weiß jetzt, dass ich sie nicht ändern kann und auch nicht zuständig bin. Mir half, dass ich in der Therapie ernst genommen und so wieder achtsam für mich selbst wurde. Ich fühlte mich geschützt und unterstützt – in meiner eigenen Wahrnehmung- das hatte gefehlt.“ (zit. in Anlehnung an Barnowski-Geiser, W. :Hören, was niemand sieht).

Wie gelingt Frau N ihr neues Leben: sie musste etwas zurücklassen, in diesem Fall ihr Elternhaus und die damit verbundene ungute Dauernähe zum Suchtkranken und seinen Ausbrüchen. Sie musste Abstand zu ihrer eigenen Überverantwortlichkeit gewinnen und demütig einsehen, dass sie die Situation der Eltern nicht wirklich ändern kann. Sie musste einen Blick für die Leichtigkeit neben der Schwere finden, achtsam für Leichtes werden und wirklich leichter leben.

Gern empfehle ich an dieser Stelle das Online-Angebot einer Kollegin

Einen guten Start in eine Woche mit kleinen wunderbaren Momenten wünscht

Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser

 

 

Wie werden aus unglücklichen Kindern glückliche Hundertjährige?

Wie ich 107 wurde/Film BR

Wie werden aus unglücklichen Kindern glückliche Hundertjährige…Wenn wir diese Frage beantworten könnten, wären wir ein gutes Stück weiter. Anna Lang, (Portrait BR Wie ich 107 wurde) mag als ein leuchtendes Beispiel gelten. Wie und warum Ihr ihr Lebensprojekt nach äußerst schwierigen Kindheitsbedingungen so großartig gelungen ist, damit habe ich mich in meinen Beiträgen für die Stiftung „Zu-Wendung für Kinder“ beschäftigt…und möchte Ihnen auf diesem Wege, passend zur adventlichen Stimmung, Mut und Zuversicht schicken.

„Sie hat mich angenommen…das hat das Herz gefüllt“, sagt Anna über ihre Großmutter…

Es gibt sie manchmal, diese Momente, in denen man nach dem Anschauen eines Filmbeitrags beglückt und berührt aufsteht, hoffnungsvoller und zuversichtlicher in die Zukunft schaut als zuvor und die Protagonistin am liebsten in den Arm nehmen würde. Ein solcher Beitrag ist Regisseurin Susanne Brantl in einer Produktion der Reihe Lebenslinien des Bayrischen Rundfunks mit der Biografie „Wie ich 107 wurde“ über das Leben der Anna Lang gelungen. Ein Mutmacher per se, insbesondere für Eltern und mit der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen Befassten.

Stiftung fürkinder, Barnowski-Geiser: Unglückliche Kinder-glückliche Hundertjährige

Lesen Sie hier meinen Beitrag für die Stiftung Zu-Wendung für Kinder Unglückliche Kinder- glückliche Hundertjährige und die Filmkritik (Der unbewusste Treuevertrag hat einen hohen Preis). Diese beiden Beiträge sind aufgrund einer Filmempfehlung der Stiftung Zu-Wendung für Kinder entstanden. Auf der Seite der Stiftung finden Sie viele wertvolle Anregungen und Artikel zur Stärkung der Eltern-Kind-Bindung sowie Fachinfos rund um die frühe Kindheit auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Bindungsforschung.

Einen guten Start in diese so besondere Adventszeit sendet Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser

„Leichtigkeit und Schwere haben sich zusammengefügt!“ oder wie Frau N.`s Leben besser gelingt

Menschen mit Kindheitsbelastungen warten auf Heilung, auf ein besseres Leben – oft ist diese Besserung für sie gekoppelt an Veränderung erkrankter Elternteile oder Partner. Sie denken, dass ihr Leben nur besser sein kann, wenn etwa die Mutter aufhört zu trinken, der Vater nicht mehr so depressiv ist u.ä. Damit einher geht meist der Wunsch, dass der kindlich erlebte Mangel, schlechte Erfahrungen doch noch entschädigt werden, endlich Ruhe und Frieden einkehre; andere möchten endlich eine Beziehung erleben, in der sie so geliebt werden wie sind – anders als damals.

Wie haben Menschen es geschafft, die mächtigen Spuren des Gestern dennoch hinter sich zu lassen und heute besser zu leben? Dazu möchte ich Ihnen  einige Menschen vorstellen, die ich auf kreativen Wegen interviewt habe und die auf ihre Weise ihren Weg zu einem besseren Leben schildern. Soviel vorab: Meist hatte das als besser empfundene Leben weniger mit der Veränderung des Angehörigen zu tun…

Beginnen wir mit einer jungen Frau, die ich hier Frau N. nennen möchte. Frau N. hat einen sozialen Studiengang abgeschlossen und ist aus ihrem Elternhaus erst kürzlich ausgezogen. Das war ein großer Schritt für sie. Ihr Vater ist Alkoholiker mit Dauerkonsum, „heimlich und heftig“, wie sie sagt, „mit allen Ausbrüchen  und Auswüchsen, die man sich vorstellen kann“. Auch wenn er immer noch arbeite und ein bekannter Jurist in seiner Heimatsatdt sei: sein Alkohol-Doppelleben sei für die meisten Menschen wohl nicht vorstellbar, auch nicht seine heimische Cholerik. Um ihren Weg von der Zeit vor der Therapie bis heute zu schildern, wählt Frau N. Kunstdrucke, denen sie selbst Namen gibt.

Vor der Therapie „Stürzen“ (Kunstdruck von Frida Karlo)

„Ich war stumm und drohte zu erstarren. Ich hatte lauter ungute Männerbeziehungen und war nicht aus meinem Elternhaus abgelöst, fühlte mich für alles dort zuständig, während mir die Atmosphäre gar nicht gut tat. Ich hatte wenig Selbstbewusstsein, es fühlte sich an, als würde ich demnächst tief stürzen.“

Jetzt:„Dem Gipfel nahe“ (Kunstdruck v. C.D. Friedrich)

„Ich habe sehr viel geschafft, ich bin ausgezogen und viel selbstbewusster. Ich achte auf mich und spüre mich – ich schaue vom Gipfel in eine andere Welt, von der ich früher nur eine Ahnung hatte. Ich freue mich, dass ich das jetzt auch mit einem Partner, der mich achtet, teilen kann. Das ist neu. Ich fühle mich sehr leicht, Leichtigkeit und Schwere haben sich zusammengefügt. Ich habe eine eigene Familie und lebe in einer liebevollen Atmosphäre mit viel Zärtlichkeit, die mir so fremd war. Ich traue mich heute, mich auf mir liebe Menschen einzulassen. Ich habe einen Blick für meinn Leben – früher war ich nur mit meinen Eltern beschäftigt. Ich weiß jetzt, dass ich sie nicht ändern kann und auch nicht zuständig bin. Mir half, dass ich in der Therapie ernst genommen und so wieder achtsam für mich selbst wurde. Ich fühlte mich geschützt und unterstützt – in meiner eigenen Wahrnehmung- das hatte gefehlt.“ (zit. in Anlehnung an Barnowski-Geiser, W. :Hören, was niemand sieht).

Wie gelingt Frau N ihr neues Leben: sie musste etwas zurücklassen, in diesem Fall ihr Elternhaus und die damit verbundene ungute Dauernähe zum Suchtkranken und seinen Ausbrüchen. Sie musste Abstand zu ihrer eigenen Verantwortlichkeit gewinnen und demütig einsehen, dass sie die Situation der Eltern nicht wirklich ändern kann. Sie musste einen Blick für die Leichtigkeit neben der Schwere finden, achtsam für Leichtes werden und wirklich leichter leben.

Nun werde auch ich ein paar Tage Blogschreibpause einlegen: eine gute Osterzeit,wenn auch mit ungewoehnlichen Einschraenkungen durch die Coronakrise, mit kleinen Dennochschoenen Momenten wünscht

Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser

 

 

Leichtigkeit und Schwere haben sich zusammengefügt!“ oder wie Frau N.`s Leben besser gelingt

Menschen mit belasteten Kindheiten warten, nicht nur im Advent. Advent verbinden viele mit dem Warten auf das Licht. Christlich orientierte Menschen warten in der Adventszeit auf den Erlöser, den sie in Christus verkörpert sehen.Menschen mit Kindheitsbelastungen warten auf Heilung, auf ein besseres Leben – oft ist diese Besserung für sie gekoppelt an Veränderung erkrankter Elternteile oder Partner. Sie denken, dass ihr Leben nur besser sein kann, wenn etwa die Mutter aufhört zu trinken, der Vater nicht mehr so depressiv ist u.ä. Damit einher geht meist der Wunsch, dass der kindlich erlebte Mangel, schlechte Erfahrungen doch noch entschädigt werden, endlich Ruhe und Frieden einkehre; andere möchten endlich eine Beziehung erleben, in der sie so geliebt werden wie sind – anders als damals.

Wie haben Menschen es geschafft, die mächtigen Spuren des Gestern dennoch hinter sich zu lassen und heute besser zu leben? Dazu möchte ich Ihnen in den nächsten Wochen einige Menschen vorstellen, die ich auf kreativen Wegen interviewt habe und die auf ihre Weise ihren Weg zu einem besseren Leben schildern. Soviel vorab: Meist hatte das als besser empfundene Leben weniger mit der Veränderung des Angehörigen zu tun…

Beginnen wir mit einer jungen Frau, die ich hier Frau N. nennen möchte. Frau N. hat einen sozialen Studiengang abgeschlossen und ist aus ihrem Elternhaus erst kürzlich ausgezogen. Das war ein großer Schritt für sie. Ihr Vater ist Alkoholiker mit Dauerkonsum, „heimlich und heftig“, wie sie sagt, „mit allen Ausbrüchen  und Auswüchsen, die man sich vorstellen kann“. Auch wenn er immer noch arbeite und ein bekannter Jurist in seiner Heimatsatdt sei: sein Alkohol-Doppelleben sei für die meisten Menschen wohl nicht vorstellbar, auch nicht seine heimische Cholerik. Um ihren Weg von der Zeit vor der Therapie bis heute zu schildern, wählt Frau N. Kunstdrucke, denen sie selbst Namen gibt.

Vor der Therapie „Stürzen“ (Kunstdruck von Frida Karlo)

„Ich war stumm und drohte zu erstarren. Ich hatte lauter ungute Männerbeziehungen und war nicht aus meinem Elternhaus abgelöst, fühlte mich für alles dort zuständig, während mir die Atmosphäre gar nicht gut tat. Ich hatte wenig Selbstbewusstsein, es fühlte sich an, als würde ich demnächst tief stürzen.“

Jetzt:„Dem Gipfel nahe“ (Kunstdruck v. C.D. Friedrich)

„Ich habe sehr viel geschafft, ich bin ausgezogen und viel selbstbewusster. Ich achte auf mich und spüre mich – ich schaue vom Gipfel in eine andere Welt, von der ich früher nur eine Ahnung hatte. Ich freue mich, dass ich das jetzt auch mit einem Partner, der mich achtet, teilen kann. Das ist neu. Ich fühle mich sehr leicht, Leichtigkeit und Schwere haben sich zusammengefügt. Ich habe eine eigene Familie und lebe in einer liebevollen Atmosphäre mit viel Zärtlichkeit, die mir so fremd war. Ich traue mich heute, mich auf mir liebe Menschen einzulassen. Ich habe einen Blick für meinn Leben – früher war ich nur mit meinen Eltern beschäftigt. Ich weiß jetzt, dass ich sie nicht ändern kann und auch nicht zuständig bin. Mir half, dass ich in der Therapie ernst genommen und so wieder achtsam für mich selbst wurde. Ich fühlte mich geschützt und unterstützt – in meiner eigenen Wahrnehmung- das hatte gefehlt.“ (zit. in Anlehnung an Barnowski-Geiser, W. :Hören, was niemand sieht).

Wie gelingt Frau N ihr neues Leben: sie musste etwas zurücklassen, in diesem Fall ihr Elternhaus und die damit verbundene ungute Dauernähe zum Suchtkranken und seinen Ausbrüchen. Sie musste Abstand zu ihrer eigenen Verantwortlichkeit gewinnen und demütig einsehen, dass sie die Situation der Eltern nicht wirklich ändern kann. Sie musste einen Blick für die Leichtigkeit neben der Schwere finden, achtsam für Leichtes werden und wirklich leichter leben.

Einen guten Start in eine  Adventszeit mit wunderbaren Momenten wünscht

Ihre

Waltraut Barnowski-Geiser